Selbstdisziplin

Heut zutage gibt es in der westlichen Gesellschaft kaum noch Menschen, die nicht sofort in den Supermarkt rennen, wenn mal nicht das vorhanden ist, worauf sie in einem bestimmten Augenblick Lust verspüren. Eine Lebensweise, bei der man sich hingegen zügelt und mit dem zufrieden zu ist, was gerade verfügbar ist, bringt viele Vorteile mit sich.

Nr.1) Man wird disziplinierter. Und ohne eine gute Portion Selbstdisziplin ist ein Leben nach eigenen Vorstellungen nicht realisierbar.

Nr.2) Je disziplinierter man wird, desto willensstärker wird man. Diese beiden Eigenschaften gehen nämlich Hand in Hand.

Nr.3) Die Fähigkeit, kreativ zu sein, entwickelt sich.

Denn in Momenten, in denen man mit dem auskommen muss, was da ist, bleibt es nicht aus, dass man kreative Lösungen für das Problem, seine Begierden zu mildern, bzw. in diesem Fall:, seinen Hunger nach etwas bestimmten zu stillen, findet. Das schöne hierbei ist: entfaltet sich unsere Kreativität in einem Lebensbereich, bleibt es nicht aus, dass diese (Kreativität) sich auch automatisch auf andere Lebensbereiche überträgt.

Nr. 4) Mit der Zeit lernen wir, nicht nur mit dem auszukommen, was gerade verfügbar ist, sondern generell mit weniger.

Denn der Mensch vor heute isst in Regel viel zu viel. Und wer viel isst (und in der Stadt wohnt), der verbraucht auch viele Ressourcen. Ergo: je weniger wir essen – weniger essen muss auch nicht einhergehen mit: weniger Kalorien zu sich nehmen –, desto mehr achten wir darauf, gesund und abwechslungsreich zu essen und verbrauchen zudem auch weniger Ressourcen, z. B. in Form von Verpackungen.
Die „Genügsamkeit“ kann demnach durch diese wunderschöne Lebensweise Einzug in unser Leben nehmen. Und mit der Genügsamkeit ist es wie mit der Kreativität: auch sie weitet sich auf andere Lebensbereiche aus.

Nr. 5) Der Besuch im Supermarkt wird seltener bzw. eigentlich empfehle ich es dir nur, den Supermarkt seltener zu besuchen.

Der Grund: Der Supermarkt ist ein Ort, an dem viele Menschen verkehren, die größtenteils unbewusst leben (wie an jedem öffentlichen Ort der Welt), was überdies kein Vorwurf ist, sondern eine Feststellung. Unbewusst leben bedeutet: sich nicht voll und ganz im Klaren über die Konsequenzen der eigenen Handlungen sein.
An jedem Ort jedoch – und jetzt komme ich zu dem eigentlich Grund – werden zwischen den Menschen Energien ausgetauscht und es kommt zur gegenseitigen Beeinflussung, die hingegen sehr subtil ist. Sobald demnach jemand, der danach strebt, sich geistig und spirituell zu entfalten, oftmals mit Menschen zusammentrifft, die von sowas nichts wissen wollen, wirkt sich das – auch wenn es nur im geringen Maße ist – auf seine Entwicklung aus. Überdies macht es viel mehr Freude – mir persönlich jedenfalls – auf einen Wochenmarkt zu gehen. Selbstverständlich sind die Wochenmarkt-Besucher nicht viel anders, als die Supermarkt-Einkäufer, aber dennoch liegt in jedem Markt etwas in der Luft, was dafür sorgt, dass alle Marktbesucher irgendwie gelassener und zugleich freundlicher wirken.
Kommt es daher, weil es einen Wochenmarkt schon in der Antike gab? Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß ist, dass man während einem Marktbesuch deutlich weniger Ressourcen verbraucht, die Qualität der dortigen Lebensmittel um ein vielfaches höher ist, weil sie nicht bearbeitet sind und weil man dadruch seiner Seele eine Freude bereitet.

Um dein Mitteilungsbedürfnis zu stillen...